Edith-Stein-Haus
Das Edith-Stein-Haus in der Nowowiejska-Straße 38 in Breslau ist ein einzigartiger Ort auf der Landkarte der niederschlesischen Hauptstadt. Von 1910 bis 1933 lebte Edith Stein – Teresia Benedicta vom Kreuz, nach ihrem Tod zur Heiligen und Mitpatronin Europas erklärt – dort.
Edith Stein ließ sich dort im Alter von 19 Jahren mit ihrer jüdischen Familie nieder. Von dort aus ging sie an die Universität Breslau. Hier fasste sie den Entschluss, ihr Studium in Göttingen fortzusetzen. Sie kehrte aus Freiburg in dieses Haus zurück, nachdem sie ihre Assistentenstelle bei Professor Husserl aufgegeben hatte. Hier, im Wohnzimmer im ersten Stock, hielt sie ihr privates Philosophieseminar ab. In diesem Haus verkündete sie ihrer Mutter und anderen Familienmitgliedern, dass sie sich in der katholischen Kirche taufen lassen wollte. Von diesem Haus aus machte sie sich auf den Weg zum Karmel in Köln, um nie wieder dorthin zurückzukehren.
Der Eingang zum Edith-Stein-Haus in Breslau Nowowiejska-Straße 38.
Heute ist das Edith-Stein-Haus als Sitz der Edith-Stein-Gesellschaft in Breslau für die Besucher geöffnet. Es präsentiert Dauerausstellungen: Edith Stein. Breslauerin, Philosoph, Heiliger, Schutzpatronin von Europa“ und „Die Weiße Rose. Studentischer Widerstand gegen Hitler in München 1942/1943“.
Das Edith-Stein-Haus ist ein Forschungszentrum, das sich mit ihrem Denken, ihrer Person und ihrem Zeugnis befasst. Sie ist auch ein Ort der Begegnung zwischen Polen, Deutschen und Juden und ein Ort des interreligiösen christlich-jüdischen Dialogs. Hier finden wissenschaftliche Konferenzen, Vorträge, Ausstellungen und Konzerte, Filmvorführungen und Lesungen, Sprachkurse und Jugendaustausche statt. Es beherbergt auch eine Bibliothek, ein „Konferenzzentrum“ und einen „Kulturkeller“.